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Growth | Marte Kiessling

Projektstipendium KunstKommunikation 20

In diesem Projekt geht es um Müllkrise, Klimawandel, Umweltschutz und eine Recyclingidee: Haushaltsüblicher Plastikmüll wird zu einer neuen, künstlerisch gestalteten Form. Aus Joghurtbechern, Chipstüten, Strohhalmen, Plastiktüten etc. formt Marte Kiessling, gemeinsam mit Menschen aus der Region unterschiedliche Blüten. Diese werden zu einer Raum-, Wand-, Ort-füllenden Installation arrangiert, die an eine naturnahe Wucherung erinnert. Was jedoch von weitem als hübsche Blümchendekoration erscheint, stellt sich bei genauerem Hinsehen als Wucherung aus Bergen von Müll heraus. Der Ort wird also nicht langsam von der Natur überwuchert, sondern durch die Müllberge der Menschen verschlungen. Die Künstlerin zeigt die Absurditäten zwischen der ästhetischen Erscheinung der Arbeit und der Problematik des verwendeten umweltverschmutzenden Materials auf und regt zu einem Diskurs an.

Jurybegründung als PDF

Growth – Mitmachen und Mitdenken

Projektvorschau
Growth | Marte Kiessling

13.02.20: AUFTAKT! Künstlergespräch und Eröffnung der Projekträume
ENTFÄLLT wegen Corona! 22.03.20: Aktion bei Eröffnung SAISONALE* | Workshop
ENTFÄLLT wegen Corona! 13.04.20: Aktion beim Osterfest | Workshop
ENTFÄLLT wegen Corona! 24.05.20: Aktion beim Marktzauber
seit Mai 2020: Arbeiten im Atelier | Die Künstlerin kann unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen im Atelier besucht werden – Diskussionen und Mitmachen erwünscht!
ENTFÄLLT wegen Corona! 06. + 07.06.20: Offenes Atelier an den Tagen der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe
12.07.2020: Workshop, anschließend Baustellenbier mit lockerem Artist-Talk
14.07.2020: Artist-Talk
22.08.2020: SAISONALE* – Sommerfest | »Wucherung mit Marte Kiessling«
ENTFÄLLT wegen Corona! 20.09.20: Offenes Atelier beim Apfelfest
10.10.20: RÜCKBLICK! | Präsentation im Projektraum
Dez. 2020/Jan 2021 (Teil-)Abbau als Performance | Fachgerechte Entsorgung der Installation in Kooperation mit lokalen Recyclingstationen
24.01.21: Finissage | Endpräsentation Video auf YouTube

gefördert durch

Wucherungsinstallation »Growth« trotzt Covid-19

»Art goes on« schreibt Marte Kiessling: Wer Lust hat sich trotz Corona – oder gerade deshalb – an ihrem Kunstprojekt zu beteiligen, kann ganz einfach zuhause den eigenen Plastikmüll sammeln und der Kreativität freien Lauf lassen. Blüten, Blätter, Pflanzen … alles was zu der geplanten Wucherungsinstallation im und am DA, Kunsthaus beitragen kann… Abholung oder Lieferung ins Kunsthaus wird später nach aktueller Viren-Lage in Bezug auf die Verordnungen von Bund und Land organisiert. Fragen zum Projekt gern auch direkt an die Künstlerin martemarte@gmail.com

Bastel-Anleitung Growth als PDF

Growth – live!

Künstlerische Positionen und Vita | Marte Kiessling

Marte Kiessling, ursprünglich aus Süddeutschland, studierte von 2001 – 2007 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der Iceland University of the Arts in Reykjavik. Ein wichtiger Teil ihrer künstlerischen Praxis besteht aus Kooperationen, so arbeitete sie zum Beispiel mit den Künstlergruppen Cameracartell in Hamburg und Global Alien in Berlin, war Mitglied des Hinterconti e.V. in Hamburg und kuratiert regelmäßig Ausstellungen im In- und Ausland. Ihre Arbeiten werden international gezeigt, so zum Beispiel im Goethe Institute Montreal, der Kunsthalle Exnergasse in Wien, dem Kunstverein Hannover, dem Kunsthaus und Kunstverein in Hamburg, in der galleryHOMELAND in Portland/Oregon, den Schuckert Höfen und dem Funkhaus in Berlin, der Emily Harvey Foundation in New York, der Kunsthalle Wilhelmshaven, der Galerie Meyer in Marseilles und an vielen weiteren Orten. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Medium der Videokunst nimmt sie regelmäßig an Screenings und Filmfestivals teil, u.a. beim Kino der Kunst in München oder beim Kurzfilmfestival in Hamburg. Ihre Projekte und Reisen wurden bereits mehrfach vom Berliner Senat und dem Institut für Auslandsbeziehungen gefördert, seit 2007 hat sie außerdem mehrere Stipendien für Künstlerresidenzen erhalten, in Island, Finnland, Schweden und Norwegen ebenso wie in Österreich, Italien, Frankreich, Kanada, Brasilien, Japan oder im Schleswig-Holsteinischen Künstlerhaus in Eckernförde. Im Jahr 2009 erhielt sie das Goldrausch Stipendium in Berlin, zukünftige Ausstellungen sind für das Haus am Lützowplatz in Berlin, das Schloss Agathenburg und The Exhibition Laboratory in Helsinki in Planung. Marte Kiessling ist Mitglied des SALOON Netzwerks in Berlin.

Die Frage nach dem Verlorenen Paradies stellt die Basis für eine Serie von Arbeiten dar, mit der sich Marte Kiessling seit 2015 beschäftigt. Das Verlorene Paradies wird hierbei als Metapher gesehen für den Sehnsuchtsort Natur, der Dank des Menschen immer stärker bedroht wird. Zum Thema entstanden bereits unterschiedliche Arbeiten, Installationen und Videoarbeiten ebenso wie Zeichnungen und Drucke. Im Jahr 2018 hat Kiessling während eines Stipendiums im Schleswig-Holsteinischen Künstlerhauses in Eckernförde begonnen, sich mit Abfallmaterialien, genauer gesagt Werbepostsendung, zu beschäftigen und eine erste Version der Raumfüllenden Installation »Growth« erstellt, einer an Pflanzenwucherungen erinnernde Papierfaltung. Für die geplante Arbeit im Kunsthaus Kloster Gravenhorst wird die Idee erneut aufgegriffen, allerdings stellt das Ausgangsmaterial in diesem Fall Plastikmüll dar, der gemeinsam mit Besuchern in eine flächendeckende Wucherung verwandelt werden soll, die langsam anfängt, den Innen- und Außenraum des Klosters zu überwachsen.

www.martekiessling.de

Kunstprojekte 2020