Doppelrolle – Raum als Akteur und Kulisse | Valentin Hertweck und Irene Pätzug
Projektstipendium KunstKommunikation 12
Das Projekt »Doppelrolle – Raum als Akteur und Kulisse« eröffnet mit räumlichen Interventionen die Diskussion zur Raumwahrnehmung. Valentin Hertweck und Irene Pätzug lassen Architektur handeln und dementieren ihre Spielregeln und Gesetzmäßigkeiten. Architektur wird hier zur Bühne, auf der handelnde Körper, sowohl Besucher als auch Objekte, auf- und abtreten. Der Raum selbst wird zum Kommunikator. Der Besucher ist gezwungen auf den Raum einzugehen und Stellung zu nehmen.
Durch die Interventionen im Raum wird der Besucher zu einem Teil der Arbeit. Mit dem Öffnen der Tür wird unweigerlich eine Raumveränderung ausgelöst und eine Reaktion gefordert. Die Zusammenhänge von Aktion und Reaktion sind direkt erfahrbar. Raum, Objekt und Betrachter werden gleichermaßen zu Akteuren. Es entsteht ein Austausch zwischen Architektur, Handlung und Beobachtung, dabei scheint nichts statisch sondern alles im ständigen Wandel.
Interventionen im DA, Kunsthaus Foyer
Es ist nicht nur der Mensch im Raum, der eine Stimmung bedingt, vielmehr können auch Räume den Menschen umstimmen, ihn atmosphärisch anmuten. Der Westflügel im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst ist ein wunderbares Beispiel für das Imaginäre, das Immaterielle, die Wucht und Wirkung eines Raumes. Genau dieser besondere Charakter war Inspiration für die subtile Raumintervention, die Irene Pätzug und Valentin Hertweck als Idee und Konzept in ihr Projektstipendium eingebracht haben. Viele ihrer Arbeiten gehen aus der direkten Auseinandersetzung mit der vorliegenden Architektur des Ausstellungsraumes hervor.
Ihr Thema: der Raum als Kulisse, als Bühne, als Display, dazu kommen Bewegung, Aktion und Reaktion. Letztlich sind ihre Werke gebaute und konstruierte Gedankenspiele, bei denen die Betrachter als Akteure eine aktive Rolle einnehmen. Irene Pätzug und Valentin Hertweck arbeiten mit einem Raumbegriff, der das Dazwischen, das Konstellative und die Übergänge mit einbezieht. Raum wird so zum »Zwischenraum«, der das Offene und Mögliche, das Situationistische und Gestische, das körperlich Erfahrbare und das aktive Erleben der künstlerischen Intervention betont.
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