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Die Kinder von Hopsten | Leonore Poth

Projektstipendium KunstKommunikation 16

Leonore Poth greift das aktuelle Thema Flüchtlinge auf und erstellt einen Trickfilm, in dem Kinder aus Hopsten und Flüchtlingskinder gemeinsam aus ihrem Alltag berichten und ihre Wünsche aufzeigen. Dazu bietet sie in einer Hauptschule einen Daumenkinokurs an. Die Kinder werden dort die Grundlage des Zeichentricks durch das Erfinden einer Minigeschichte und das Zeichnen des Daumenkinos erlernen. Wie unterscheiden sich die Geschichten der Flüchtlingskinder von den Erzählungen der Hopstener Kinder? Die Daumenkinos werden zum Laufen gebracht und als Minifilme im DA zu sehen sein. Der Zeichentrickfilm, den die Künstlerin erstellt, beschreibt die Hopstener Umgebung. Auch hier leben Menschen, die vor Krieg und Not geflohen sind und nun ein sicheres Dach über dem Kopf suchen. Der Animationsfilm zeichnet ein Bild der Region aus Sicht der Künstlerin und berücksichtigt dabei vor allen Dingen auch die Sichtweise der Kinder von Hopsten.

Jurybegründung als PDF

Die Kinder von Hopsten – Mitmachen und Mitdenken

Offenes Atelier und Ausstellung
Daumenkino und Mini-Filme

Ein halbes Jahr lang ist Leonore Poth durch Hopsten und die Gegend gestreift, um landschaftliche Eindrücke zu sammeln. Die birkengesäumten Landstraßen, riesige Lastwagen, Schweinezuchtanlagen mit Futtersilos und Biogasanlagen, Windräder und Autokreisel mit Kreiselkunst, die Autobahn, der Kanal und immer wieder Kanalbrücken. Das alles wird ein Teil des Trickfilms von Leonore Poth.
Im zweiten Teil der Arbeit erstellte die 5. Klasse an der Hauptschule in Hopsten im Kunstunterricht Daumenkinos zum Thema »Was ich mal werden möchte« oder wahlweise »Was ich am liebsten mache«. In der Kunstklasse sind 5 ausländische Schüler und Schülerinnen aus der Willkommensklasse in Hopsten zu Gast, die ebenfalls an diesem Projekt teilnehmen. Die Kinder malten zuerst ein Bild zu einem dieser Themen. Anhand des Bildes wurden die Ideen für ein Daumenkino entwickelt und gezeichnet.
Die so entstandenen Daumenkinos wurden in Filmform gebracht und am 08.07. zusammen mit den Bildern präsentiert. Der ganze Trickfilm mit einzelnen Animationen der Kinder und deren Originalton wurde am 22.01.17. zur Endpräsentation im Projektraum gezeigt

RÜCKBLICK!
Die Kinder von Hopsten | Leonore Poth

18.02.16 um 19.00 Uhr: Eröffnung Projektraum mit Künstlergespräch
20. – 21.02., 23. – 26.03. und 30. – 31.03.16: Offenes Atelier
22.05.16: Aktion bei Marktzauber
08.07. – 09.10.16: Ausstellung Daumenkino | Eröffnung im Rahmen von openART
22.01.17: Präsentation Animationsfilm »Die Kinder von Hopsten«

Die Kinder von Hopsten – live!

Künstlerische Positionen und Vita | Leonore Poth

Leonore Poth studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, unterbrochen von Studienaufenthalten in Berlin (HdbK) und Florenz (Accademia di belle arti) und schloss ihr Studium 1985 mit dem Diplom im Fach »Animationsfilm« ab. Zunächst arbeitete sie in der Trickfilmerinnengruppe »Trick 17« und im Grafikerinnenzusammenschluss »Anakonda Ateliers«. Animationsfilm, freie Zeichnung und Illustration sind die drei Bereiche in denen sie sich künstlerisch betätigt. Das Drehbuch zu dem Zeichentrickfilm »die Rollmöpse« erhält 1991 den hessischen Drehbuchpreis und der Animationsfilm »Wutz und Wiebke« wurde 2006 auf der Berlinale für den gläsernen Bären nominiert. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bestritt sie mit ihren freien Zeichnungen, deren durchgängiges Thema die Landschaft, die Stadtlandschaft, Baustellen, Brücken und sonstige Stadtmöblierung sind. Leonore Poth hatte Lehraufträge für Animationsfilm in der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und in University of Applied Sciences Mainz. Seit 2010 hat sie diverse Bücher für Kinder und Erwachsene illustriert. Leonore Poth hat einen erwachsenen Sohn, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Die Zeichnung steht im Mittelpunkt der Arbeit von Leonore Poth. Die freie Zeichnung, sehr oft mit dem Thema Landschaft und Stadtlandschaft, mit dem Focus auf das Zufällige, Nebensächliche, was aber ganz wesentlich die Stadtmöblierung bestimmt. Der Blick des Flaneurs ist es, mit dem die Künstlerin durch die Straßen streift, sich Notizen macht und im Atelier das Gesehene zu Zeichnungen verdichtet. Es geht ihr darum, das Gesehene, die Stimmung, den Raumeindruck verdichtet wiederzugeben. In ihren frühen Animationsfilmen ist diese Form der Annährung zu sehen. In späteren Animationsfilmen ging sie dazu über, Geschichten zu erzählen, die das Alltägliche kostbar machen und Dramen und Kämpfe unseres Alltags künstlerisch aufzeigen. Einige ihrer Animationsfilme sind als Pilotfilme für Kinderfilmserien im TV konzipiert worden. Viel Erfahrung hat sie darin, mit Kindern Daumenkinos zu zeichnen. Und so fließen jetzt in dem Projekt »Die Kinder von Hopsten« verschieden Stränge ihrer Arbeit zusammen, angebunden an das aktuelle Flüchtlingsthema.

www.leonore-poth.de

 

Kunstprojekte 2016