FUNGUTOPIA STATION Gravenhorst | Laura Popplow
Projektstipendium KunstKommunikation 13
Die Künstlerin Laura Popplow beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Potential von Pilzen. Im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst verbindet sie in ihrem Projekt »FUNGUTOPIA Station Gravenhorst« die ehemalige Funktion eines Klosters als Lebensmittelproduzent mit der nachklösterlichen Nutzung des Gewölbes in den 70iger Jahren als Champignonzucht. Das Kunsthaus wird zu Labor und Werkstatt. Die Erforschung der Praxis von Pilzzucht vor Ort dient als Ausgangspunkt, um eine neue Praxis der kollektiven Pilzzucht anzuregen. Mit Pilzfreunden aus der Region wird die Künstlerin in Workshops über effiziente Zuchtverfahren diskutieren, eine Pilzzucht anlegen, diese ernten und anschließend in einer großen Kochkunst-Aktion ein Festmahl bereiten.
Das Kunstprojekt widmet sich den sozialen und ökologischen Möglichkeiten der Pilzzucht und erinnert an die Tradition des Klosters als Versorgungszentrum. Dezentrale subversive Produktionsstrategien eines »urban-gardening« und utopisch-romantische Modelle selbstbestimmten Lebens werden kombiniert, mit Hilfe neuer Technologien weitergedacht und gemeinsam ausprobiert.
Das Kloster als ehemalige Pilzzuchtstation
Labor und Installation in einem, thematisiert die FUNGUTOPIA STATION Gravenhorst das Potential von Pilzen als Nahrungsmittel, Medizin, Mittel zur Entgiftung von Böden und als Design- und Baumaterial. In mehreren öffentlichen Workshops erhielten interessierte Pilzfreunde Einblicke in die Techniken der Pilzzucht, um dann zu Hause und im Kloster eigene Speisepilze zu züchten.
Mit ihrem Kunstprojekt knüpft Laura Popplow einerseits an die Vergangenheit des Klosters als Standort für Champignonzucht an und andererseits regt die Künstlerin eine neue lokale und ökologische Pilzzucht an. Die Ernte der FUNGUTOPIA STATION wurde in einem gemeinsamen Festessen mit allen Beteiligten und weiteren Pilzfreunden gefeiert. Lustvoll wurden beim gemeinsamen Zubereiten und Essen Fragen gestellt, welche Beziehung wir zu dem haben, was wir essen, was es bedeutet sich die Welt essend anzueignen und was uns Pilze über das Leben und Vergehen beibringen können.